Verspüren Sie Rücken, Gelenke oder Sehnenschmerzen? Nicht nur gegen diese Beschwerden hilft Ihnen ein Naturheilmittel – das Moor mit eigentlicher Bezeichnung Peloid. Auf den ersten Blick sieht es vielleicht wie Schlamm aus, doch es kann wesentlich mehr. Es handelt sich um ein Gemisch von Biostoffen, welches in der Natur durch chemische Prozesse entstand. Diese Biostoffe werden in zermahlenen Zustand mit Wasser vermischt, es entsteht eine Masse dessen halbfester Konsistenz man zu balneologischen Zwecken nutzt. Die häufigste Nutzung besteht in Bädern, Packungen und Umschlägen.
Unikates Eisensulfat Moor
Durch seine Zusammensetzung ist das Moor ein Unikat, welches durch ein Verwesungsprozess (die sog. Humifikation) von Schilf und verschiedener Gräser entstand. Das Moor ist buchstäblich vollgestopft mit Mineralien und weiteren nützlichen Elementen. Die Moorlager in der Umgebung von Franzensbad, befinden sich an Stellen der einstigen Teiche, der heutigen überwucherten Strömungen und Feuchtgebiete sind durgesättigt mit Wasser von einem hohen Inhalt aufgelösten Salze. Konkret wird das Franzensbader Moor von Schilf mit einer kleiner Beimischung von Binse gebildet. Die Mineral Komponenten sind durch Sand Lehm mit Kaolin, das hiesige Moor beinhaltet auch Pyrit, Markasit, Schwefel, Epsomit und andere Mineralien. Bezeichnet wird es als Schwefeleisenhaltig und das deshalb, weil es mehr als 4% des genannten Pyrit enthält, was aus ihm ein Unikat mit hervorragender Heilkraft bildet.
Hilft auch bei Kinderwunsch
Nicht nur das Moor wirkt auf die Haut des Körpers positiv, doch eben durch die Haut lösen sich Heilstoffe weiter in den Körper, wo sie gegen Entzündungen wirken. Moorbäder und Moorpackungen verbessern die Durchblutung des Organismus, den Stoffwechsel, die Resorption der Entzündungen. Ausschlaggebend ist dabei die Fähigkeit des Moores Bakterien und Schimmel zu vernichten.
Bei den Bädern und weiteren Anwendungen nutzt man die Fähigkeit zur Erhaltung und Speicherung der Wärme. Deshalb werden die Moortherapien allgemein als Wärmeheilverfahren bezeichnet. Wobei Wasser sehr schnell an Wärme verliert, Moorbäder und Moorpackungen hingegen erwärmen den ganzen Organismus während der Anwendung, die üblicherweise 15 bis 20 Minuten dauert. Es kommt Dank des Moores zu einer intensiven Durchblutung und Erwärmung der Gewebe bei einer Temperatur von ca. 40 bis 45° C. Während dieser Anwendung kommt es zur einer angenehmen Entspannung der Muskulatur des ganzen Körpers und zur Linderung eines eventuellen Schmerzes.
Allgemein kann man sagen, die Mooranwendungen helfen bei einer Muskulatur Überforderung, lindern chronische und akute Schmerzen und das nicht nur des Rückens, sondern wirken sehr positiv bei Arthrose sowie auch bei einer nachfolgender OP-Regenerierung. Im Falle einer Erkrankung des Rückens beziehungsweise der Gelenke werden vor allem Moorpackungen angewendet, welche wirkungsvoller und schonender für den Kreislauf sind.
Dieses Naturwunder empfehlen die Ärzte auch als Prävention zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des Organismus und bei gynäkologischen Problemen sowie Unfruchtbarkeit. In diesem Falle werden Gynäkologische-Moor-Tampons genutzt, dessen Kraft in der Hormonellen Wirkung des Moores liegt, bei welchem es zur starker Durchblutung der Frauenorgane und des kleinen Beckens kommt. Die Tampons sind umso wirkungsvoller, wenn man sie mit einem Moorbad oder Moorpackung verbindet.
Das Moor zur Herstellung der Tampons ist durch einen Zaun geschützt
Von kommt das Moor her? In der Natur kam es an gewissen Plätzen schon immer zur seiner Entstehung. Eben in der Umgebung von Franzensbad befinden sich mehrere Fundstellen aus welchem das wertvolle Moor reich an Mineralien und Eisen entstammt. In der Vergangenheit förderte man das Moor durch Grabungen und das per Hand auch durch Ausstechen von Borken, welche man anschließend auf die Halden brachte, damit sie reiften und nicht verwittern. Anschließend wurden diese zerstampft und nach der Vermischung mit Wasser in den Badewannen genutzt.
Später wird die mechanische Förderung antreten, die den ganzen Prozess vereinfachte. Zu Beginn der 60. Jahre des 20.Jh begann man den Schaufelbagger einzusetzen, von dem das geförderte Moor direkt auf die Lore der Schmalspurbahn verladen wurde, wo die Masse weiter auf eine mechanisierte Deponie beim Moorbad verlagert wurde. Hier wurde es mit Hilfe eines Förderbandes ausgebreitet und anschließend in den Mahlbereich der Mühle gebracht, wo man es durch Lochroste durchschaute. Von hier aus wird das so vorbereitete Moor nach Verwendung geteilt, also ob es zum Bad oder Packung genutzt bestimmt ist.
- Die Moorpackungen – für die Zubereitung wird zermahlenes Moor verwendet, welches mit Wasser vermischt und erwärmt wird. Nach der Verwendung wird das Moor wieder in das geförderte Lager zu einer soggenannten Regenerierung zurückgebracht. Dieser Vorgang ist in Übereinstimmung mit dem Kurgesetz und nach einen Ablauf von einer Gewisser Zeit darf man das Moor wieder zur Heilzwecken nutzen.