Geschichte und berühmte Besucher

Die Stadt Franzensbad besuchten seit ihrer Gründung
zum Ende des 18. Jahrhunderts viele
berühmte Persönlichkeiten

Gründung des Kurortes

Franzensbad entstand mit dem Ende des 18. Jahrhunderts in unmittelbarer Nähe der Franzensquelle, die bis dahin Schladasäuerling oder auch Egerbrunn(en) genannt wurde. Um die Gründung des Kurortes machte sich der Egerer Arzt Dr. Bernard Vincenz Adler gemeinsam mit dem Landeshauptmann des Elbogener (Loketer) Kreises, Philipp Franz Graf von Kolowrat-Krakowský, verdient, dem es gelang, die Unterstützung des Kaisers zu gewinnen. Als Datum der Gründung Franzensbads wird der 27. April 1793 erachtet. An jenem Tag genehmigte Kaiser Franz I. die Errichtung der „Bäderkolonie“ der Stadt Eger (Cheb) nach einer Konzeption des Baudirektors der kameralen Güter, Abbé Thobias Gruber, und willigte zugleich ein, dass das Bad sowie die hiesige, herausragendste Quelle seinen Namen tragen.

Die ursprüngliche Straßenbebauung entlang der Kaiserstraße (Císařská ulice), der heutigen Nationalstraße (Národní), wurde bald um weitere drei parallel verlaufende Straßen erweitert, womit noch in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts der bis heute erhaltene Grundriss des Kurzentrums entstand. In seiner unmittelbaren Umgebung wurden von Anbeginn zugleich unterschiedliche Park- und Grünanlagen angelegt. Nach Franzensbad wurde der Lobkowiczer fürstliche Gärtner Martin Soukup berufen, an dessen Arbeit später sein Sohn Antonin anknüpfte, der die ursprünglichen Französischen Parks mit Heckenzäunen in angenehmere und seinerzeit moderne Parks englischen Typs umgestaltete. Die Rhododendren, die in den Parks mit hochgewachsenen Bäumen romantische Ecken und Winkel bilden, werden hier bereits seit dem Jahre 1828 gezüchtet.

Die Zeit des größten Aufschwungs des Kurortes zur Wende des 19. und 20. Jahrhunderts mit einer Besucherzahl von bis zu 20.000 Patienten und fast 80.000 Passanten (Kurtouristen) kündigte das Jahr 1865 an, nachdem Franzensbad mit dem Jahre 1852 eine eigenständige Gemeinde geworden war, und nunmehr in den Rang einer Stadt erhoben und an das europäische Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Eine etwas bescheidenere Entwicklung erlebte die Kurstadt in der Vorkrisenzeit der ersten Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kurort komplett verstaatlicht und in das Nationalunternehmen Tschechoslowakische staatliche Bäder und Quellen (Československé státní lázně a zřídla) integriert.

Im Jahre 1992 wurde das Zentrum Franzensbads zum Städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt, wobei Hand in Hand mit der Privatisierung des öffentlichen Vermögens ein neues Kapitel in der Geschichte der Stadt begann.

Franzensbader Verschönerungsverein

Als der Franzensbader Verschönerungsverein im Jahre 1881 seine Tätigkeit aufnahm, war das Kurzentrum der Stadt bereits von Grünanlagen umgeben. Nach Meinung von Gustav Wiedermann handelte es sich jedoch zumeist um „schlecht disponierte englische Parks, die in einzelne Baumgruppen, Sträucher und Wiesen zerfallen, durchwoben von krummen Pfaden mit hässlicher Abgrenzung“. Der Stadt Franzensbad fehlten Blumenbeete und ausgedehntere Grünanlagen, in denen sich der Kurgast die ganzen fünf bis sechs Wochen, die er damals im Kurbad verbrachte, ohne Überdruss bewegen und zerstreuen konnte. Wiedermann unterlag gewiss keinem Irrtum, wenn er auf den Umstand verwies, dass die bevorstehende Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs auch von Franzensbad mehr als bisher verlangen wird, wobei sich schon damals so manche Kleinstadt der Modernisierung und der Verschönerung der eigenen öffentlichen Flächen widmete.

Ähnlich, wie in den großen Städten die Stadtmauern und Gräben in Parks verwandelt wurden, sollte auch Franzensbad mit der Zeit Schritt halten und in der Umgebung des Kurzentrums einen breiten Grünstreifen anlegen. Im Einklang mit einem Beschluss des Stadtrates war somit die erste Aufgabe des Vereins die Aufforstung der Stadtgrundstücke im Südosten namens „Amerika“. Die nach einem Entwurf des Egerer Forstmeisters Lorenz durchzuführende Bepflanzung wurde im Jahre 1882 in Angriff genommen, wobei sie nach vier Jahren, einschließlich der sog. Flurbereinigung, abgeschlossen wurde. Das Ziel bestand jedoch nicht nur im Pflanzen der Bäume, sondern vor allem in der Erschließung der neuen Baumbestände für die Besucher des Kurortes. Um neue Wege anlegen zu können, begann der Verschönerungsverein im Jahre 1883 mit dem Aufkauf geeigneter Grundstücke von den Bauern aus den benachbarten Dörfern, womit er ein eigenes Grundstücksvermögen entstehen ließ. Das Ergebnis, welches der Verein während der ersten zwanzig Jahre seiner Tätigkeit erreichte, ist nahezu atemberaubend: Im Jahre 1884 wurde eine neue Allee zum Friedhof gepflanzt, im Jahre 1889 die neue Allee nach Dlouhé Mosty (damals Langenbruck), im Jahre 1890 wurde die langerwartete Promenadentrasse von Dolní Lomany (damals Unterlohma) über „Amerika“ nach Slatina (damals Schlada) fertiggestellt und ein Jahr später wurde sie der Stadt zum Kaufpreis der Grundstücke übergeben. Zur gleichen Zeit wurden die Grundstücke zu beiden Seiten der Kolonnade der Salzquelle bepflanzt, sodass spätestens im Jahre 1887 der unerfreuliche Blick auf die kahle Böschung der Eisenbahnstrecke nach Eger verschwand. In den 90er Jahren erfolgte die Erweiterung des sog. Neuen Parks im Osten bis an das rechte Ufer des Baches Slatinný potok (damals Schladabach), wo der spätere Kaiser-Franz-Josef-Park entstand. Ein Werk des Verschönerungsvereins ist auch die Wettersäule unweit des Gasbads aus dem Jahre 1882. Ein wichtiger Bestandteil der Vereinstätigkeit war das Aufrechterhalten und Ergänzen der neuen Baumbestände, derentwegen der Verein im Jahre 1882 eine eigene Baumschule und die Stelle des Försters einrichtete. Jedes Jahr kämpfte der Verein auch mit der Ungunst des Wetters – die junge Bepflanzung wurde regelmäßig durch Herbstfröste, andauernde Dürren und umgekehrt, wie im Jahre 1889, durch unerwartetes Hochwasser beschädigt. Zu den Aufgaben des Vereins gehörte ferner die Besorgung des Nährbodens, die Errichtung von Entwässerungs- und Bewässerungsanlagen, Maßnahmen gegen schädliche Insekten sowie die Instandsetzung des beschädigten Mobiliars der Parkanlagen.

Bereits zur Jahrhundertwende bildeten die durch den Verein bewirtschafteten Grundstücke ein Ganzes, verbunden durch ansehnliche Wege und eine einheitliche Ästhetik. Die nächste Umgebung Franzensbads bot einen neuen, erfreulichen Anblick: dunkle Nadelwälder, die sich mit hellen Birkenhainen ablösen, dazwischen gepflegte Wiesen, romantische Lauben, Bänke und kleine Brücken aus rohen Birkenstämmen. Der Erholung der Besucher diente ab dem Jahre 1899 das neue Ausflugscafé am Ufer des großen Stadtteiches und ab dem Jahre 1928 erhielt „Amerika“ obendrein ein Freibad. Im ehemaligen Loimann-Park (heute Westend Park) wurden im Jahre 1905 Tennisplätze geschaffen und am rechten Ufer des Schladabaches (Slatinný potok) wurde ein Golfplatz angelegt. Franzensbad hatte nunmehr endlich eine schöne Umgebung, um deren Verbesserung sich bis zum Zweiten Weltkrieg der hiesige Verschönerungsverein kümmerte.

Berühmte Besucher und Landsleute

Gustav Wiedermann
Schöpfer des modernen Franzensbad

Gustav Wiedermann (* 24.8.1850 Franzensbad, † 11.2.1914 ebenda) war lediglich zehn Jahre Bürgermeister der Stadt Franzensbad. Dennoch hatte er wesentlichen Einfluss auf den Charakter der Stadt in einer Weise, dass ihn bereits seine Zeitgenossen „Schöpfer des modernen Franzensbads“ nannten. Seine Unterschrift tragen herausragende Franzensbader Bauwerke, die grünen Parkanlagen, zahlreiche Denkmäler, jedoch auch das wohl bekannteste Bild der Stadt – der Bereich rund um die Franzensquelle mit dem Gemeinschaftshaus und der neuen Kolonnade. Sein Verdienst ist auch der bis heute zitierte Ruhm Franzensbads als „erstes Moorbad der Welt“.

Gustav Wiedermann war der Sohn von Karl Wiedermann (*1816, †1893), der sich in Franzensbad ab den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts als erfolgreicher Bauunternehmer etablierte, dessen Unternehmen damals die meisten Neubauten Franzensbad errichtete. Dank seines Studiums an Hochschulen in Prag, Graz und München vermochte sich auch Gustav Wiedermann zu einem hervorragenden und künstlerisch sehr begabten Architekten zu entwickeln. Bereits ab den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts war Wiedermann im Planungsbüro seines Vaters tätig, wo er die Möglichkeit hatte, sein Talent zu entfalten. Neben vielem anderen entwarf Wiedermann den großartigen Konversationssaal des Gemeinschaftshaues(1877), das Gebäude des Hotels Imperial (1878) oder den in Westböhmen seinerzeit modernsten Kurbetrieb, der im Jahre 1880 unter der Bezeichnung Kaiserbad eröffnet wurde. Seine in vielerlei Hinsicht hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Architektur wird jedoch vor allem durch die drei russisch-orthodoxen Kirchen in Franzensbad (1889), Karlsbad (1898) und Marienbad (1901) in den Schatten gestellt, die Wiedermanns Werk weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus berühmt machten.

Gustav Wiedermann, dem sehr an seiner Heimatstadt gelegen war, nahm bereits seit seiner Jugend aktiv Anteil am öffentlichen Geschehen. Zu erwähnen sind vor allem seine Verdienste um den im Jahre 1881 gegründeten Franzensbader Verschönerungsverein, dessen Vorsitz er in den Jahren 1889-1914 innehatte. Im Jahre 1882 wurde Wiedermann erstmals in die Stadtvertretung und zwei Jahrzehnte später, am 7.11.1900 zum Bürgermeister der Stadt gewählt. Sein Hauptziel war es, das Niveau des hiesigen Bäderbetriebs zu heben und so die Wirtschaft der Stadt zu stärken. Dies gelang ihm vor allem dank der meisterhaften Strategie, mit deren Hilfe die Stadt Franzensbad in den Jahren 1902 und 1904 von Privateigentümern und von der Stadt Eger zu einem sehr günstigen Preis alle vier Bäderbetriebe, einschließlich sämtlichen zugehörigen Vermögens, kaufte. Franzensbad wurde somit Herr seiner selbst in allen Bereichen der Gemeindewirtschaft. Die Folge war die Restrukturierung des Kurbetriebs, die neue Einfassung der Quellen und auch die systematische Werbung für Franzensbad. Gerade aus diesem Grunde war Wiedermann bestrebt, die Aufmerksamkeit anerkannter Persönlichkeiten auf Franzensbad zu lenken. Eine von ihnen war der Prager Universitätsprofessor Dr. Rudolf Jaksch von Wartenhorst, der in Franzensbad anlässlich einer medizinischen Konferenz im Jahre 1906 einen absolut grundsätzlichen Vortrag hielt, in welchem er den hiesigen Kurort als „wunderbarsten kardiologischen Kurort der Welt“ bewertete. Mit diesen und weiteren Mitteln gelang es Gustav Wiedermann bereits im Verlaufe von nur fünf Jahren, die Besucherzahl Franzensbads zu verdoppeln. Um jedoch den Aufschwung der Stadt auch für die Zukunft zu gewährleisten, kämpfte Wiedermann gegen die Bestrebungen, im Egerland Kohle zu fördern, wobei er zugleich ein langwieriges Duell mit dem sächsischen Bad Elster wegen der Konkurrenzförderung von Moor im Gebiet Soos und der städtischen Wasserleitung aus Schönberg führte.

Als Wiedermann schließlich im Jahre 1910 wegen eines Streits mit Franzensbader Ärzten seine Funktion freiwillig niederlegte, war Franzensbad eine andere Stadt als jene, der er sich ein Jahrzehnt zuvor angenommen hatte. Es ist das Verdienst Wiedermanns, dass sich Franzensbad zu einer modernen europäischen Kurstadt entwickelte, die ihre besten Jahre erlebte. Diese Zeit des Aufschwungs endete jedoch, ebenso wie Wiedermanns Leben, mit dem Jahre 1914.

Kaiser Franz I. und Marie Louise

Den Ort Franzensbad besuchte sein Gründer, Seine Majestät Kaiser Franz I, lediglich einmal. Das war im Jahre 1812, als er seine Tochter Marie Louise bei ihrer Rückkehr von Dresden nach Paris begleitete. In Dresden hatte er ähnlich wie zahlreiche andere, gekrönte Häupter des damaligen Europas an einem galanten Bankett teilgenommen, welches Maries Gemahl Napoleon vor seinem Feldzug gegen Russland veranstaltete. Am Nachmittag des 5. Juni trafen sie gemeinsam in einer achtspannigen Kutsche im Kurort ein, wo sie sich einquartierten. Anschließend besichtigten sie die Stadt und tranken aus dem Brunnen. Der Kaiser unternahm noch am selben Tag einen Ausflug zum Kammerbühl. Am nächsten Tag reisten die erlauchten Gäste in der Früh um halb sieben ab – der Kaiser nach Wien, Marie Louise nach Paris.

Kaiser Karl I. und Zita von Bourbon-Parma

In Franzensbad lernte der letzte österreichische Kaiser Karl I. seine spätere Gemahlin Zita kennen. Die siebzehnjährige Zita reiste im Jahre 1909 mit ihrer Cousine Maria Annunziata zu einem Genesungsaufenthalt nach Franzensbad. Karl, zu jener Zeit Oberleutnant, traf aus Brandýs ein, wo er mit seinem Dragoner-Regiment weilte.

Die Begegnung inszenierte die Mutter von Maria Annunziata, die so zwei Adelsgeschlechter zusammenführen wollte. Beide späteren Eheleute trafen sich im Kurhaus Imperial. Ein Jahr darauf besuchte Karl im Kurort sein „Tantchen“, wobei er sich mit Zita derart näherkam, dass im Jahre 1911 die Vermählung folgte.

Kaiser Franz Josef I.


Kaiser Franz Josef I. besuchte Franzensbad im Jahre 1847, damals noch als Erzherzog, gemeinsam mit seinen Brüdern Ferdinand Maximilian und Karl Ludwig.

Ihnen zu Ehren veranstaltete die Gemeinde im Park ein Schützenfest sowie ein sog. bengalisches Feuer (Feuerwerk). Franz Josef erhob Franzensbad später, im Jahre 1865 und bereits als Kaiser, in den Rang einer Stadt.

Božena Němcová

Die Schriftstellerin Božena Němcová kam am 17.7.1846 nach Franzensbad. Zu jener Zeit war sie 26 Jahre alt, hatte vier Kinder und lebte in nicht allzu glücklicher Ehe mit dem k. u. k. Kommissär der Finanzwache Josef Němec. Aus ihrem ersten Brief ist ersichtlich, dass sie sich hier sehr wohlfühlte, indem sie schrieb: "Aus meinem Stübchen habe ich einen entzückenden Ausblick auf die Berge, der mich an meine liebe Heimat erinnert." Der Aufenthalt hier war für Němcová eine geeignete Gelegenheit zum Schreiben. Ihre Eindrücke vom ungewöhnlichen, gesellschaftlich interessanten Milieu beschrieb sie in drei Feuilletons, welche die Form von Briefen an die vermeintliche Freundin Marie haben. Sie machen den Leser mit der Kurgesellschaft und den Ausflugsorten in der Umgebung bekannt. Im Text verhüllt ist jedoch ein kritischer, patriotischer Blick auf den Zustand der tschechischen Gesellschaft: "Hier siehst du Völker von allen Enden Europas: den Russen, Franzosen, Engländer, Polen, Ungarn, Italiener und alle, die sich zu Deutschland zählen. So erfuhr ich dies zumindest aus dem Kurregister. Es sollen auch Tschechen hier sein, doch wie ich auch lauschte, um aus dem Gewirr der Sprachen ein tschechisches Wörtchen herauszuhören, wurde tschechisch nicht einmal gemunkelt."

Johann Wolfgang Goethe

Goethes Verhältnis zu Böhmen, das er vertraulich „mein liebes Böhmen“ nannte, hatte wesentlichen Einfluss auf sein literarisches und wissenschaftliches Werk. Neben Karlsbad und Eger war es gerade Franzensbad, wo er sich sehr wohl fühlte, wobei er stets gern hierher zurückkehrte.

Im Jahre 1808 verliebte er sich hier bei seinem ersten längeren Aufenthalt in die 23jährige Silvia, Tochter des Hofrates von Ziegesar. Goethes Liebe zu Ulrike von Lewetzow hatte ihr Vorspiel gerade in Franzensbad, doch auch in diesem Falle endete sie für den Dichter nicht glücklich.

Bei seinem Kuraufenthalt entdeckte Goethe zugleich den nahen, erloschenen Vulkan Kammerbühl (Komorní hůrka), wirbelte erneut viel Staub in der wissenschaftlichen Diskussion bezüglich seiner Echtheit auf und band in das Problem die gesamte Welt der geologischen Wissenschaften ein.

Goethe fühlte sich hier, inmitten seiner Liebes- und Kurbekanntschaften und seines Forscherdrangs, einfach wunderbar. Ihm gefiel das familiäre Franzensbader Milieu, wo sich alle im Gemeinschaftshaus an der gemeinsamen Tafel und später beim Korso an der Quelle trafen.

“Ich muss hier weitaus geselliger als in Karlsbad sein" – schrieb er seiner Frau und fügte hinzu: "Es ist einer der schönsten Orte im Herzen Europas."

Johann Strauss (Sohn)

Franzensbad besuchte im Jahre 1884 Johann Strauss, der mit seiner Gemahlin Adele und der Tochter Alice anreiste. In den nachfolgenden Jahren kehrte er noch viermal hierher zurück.

Er wohnte abwechselnd in den Hotels Windsor, Stadt Petersburg und Stadt Rom. Trotz des ausdrücklichen Verbots seines Leibarztes setzte er seine Arbeit am Komponieren des Zigeunerbarons und des Ritters Pásmán fort.

Den Kurgästen blieb über lange Zeit eine unvergessliche Begebenheit im Gedächtnis haften, als anlässlich eines Abendkonzerts des Kurorchester der Dirigent Tomášek den berühmten Komponisten Strauss aufforderte, seinen Walzer An der schönen blauen Donau zu dirigieren. Johann Strauss kam diesem Wunsch anstandslos nach – die Belohnung war ein stürmischer Applaus.

Ludwig van Beethoven

Beethoven verbrachte in den böhmischen Bädern, in den Jahren 1811-1812 ganze vier Monate. Nach Franzensbad kam er auch am 8. August 1812, er ließ sich in die Liste der Kurgäste als Komponist aus Wien eintragen und quartierte sich im Haus Zu den zwei goldenen Löwen (U dvou zlatých lvů) ein.

Die Heilkur dauerte einen ganzen Monat, und wie wir aus Beethovens Korrespondenz wissen, war sie für ihn eine notwendige Unannehmlichkeit. Seinem Verleger schrieb er: "Nur das Notwendigste – Ihnen fehlt der Titel der Messe und mir ist so manches allzu viel – das Baden, die Untätigkeit etc., auch der anderen unausweichlichen Ereignisse und Zufälle bin ich überdrüssig." Am 7. September war die Behandlung abgeschlossen und Beethoven reiste nach Karlsbad.

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