Der Bedřich-Smetana-Park breitet sich unterhalb des Božena-Němcová-Theaters aus. Es ist schon interessant, einen Blick in die Geschichte dieses zentralen Stadtparks zu werfen, der in der Vergangenheit Morgenzeile genannt wurde. Seine Gründung auf den Grundstücken, die an der Ostseite an den Bebauungsblock der Kurhäuser angrenzen, geht auf die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. 1866 legte Antonín Soukup zusammen mit Metternich’s Gärtner Stadler eine von Linden gesäumte Allee an – daher Morgenzeile und legte so den Grundstein zu weiteren Parkanlagen. Historische Pläne zeigen, dass als erstes ein enges Band geschaffen wurde, das an die heutige Dr.- Pohorecký-Straße anknüpfte und in mehrere separate „Gärtchen“ aufgeteilt war, die zu den angrenzenden Hotels gehörten. An dieses knüpfte eine Parkanlage an, deren Hauptwege von zwei Querstraßen ausgingen – der Poštovní und Husova ulice. In der nordwestlichen Ecke dieser Fläche wurde 1868 ein Kurtheater errichtet, der Park selbst war etwa zur Hälfte fertig. Als es 1878 zum Bau der Villa Imperial kam, wurde deren unmittelbare, gartenartige Umgebung sensibel mit dem benachbarten Park verbunden, wodurch das städtische Grün deutlich aufgewertet wurde. Die spätere Phase der Entwicklung der Parkflächen in diesem Bereich verlief in Richtung des Pavillons der Salzquelle, wo 1905 ein Denkmal der österreichischen Kaiserin Elisabeth, Sissi genannt, enthüllt wurde. Das Monument wurde mit einem ausgedehnten Blumenparterre verschönt. Leider wurde dieses Denkmal im Jahre 1925 als Symbol der Habsburger Vorherrschaft beseitigt, die leere Fläche wurde kompositionell mit dem Parterre am Kaiserbad verbunden.
Eine augenfällige architektonische Dominante kam im Südpark in Gestalt des Jugendstildenkmals des Schriftstellers Johann Wolfgang Goethe vom namhaften Bildhauer Karl Josef Wilfert, jun. hinzu. Seine Umgebung bestand aus einer formell konzipierten Gartengestaltung, bestehend aus dem dendrologisch interessanten Hintergrund des Denkmals und einer Lindenreihe, die das Blumenparterre säumte. Originell gestaltete Parkbänke luden zum Verweilen ein.
Die Änderungen der Revitalisierung von 2022 basieren auf dem ursprünglichen Plan des Werks. Das Denkmal wurde schalldicht gemacht. Die Musik besteht aus einer Auswahl von Werken von Johann Wolfgang von Goethes Zeitgenossen, wie Beethoven und Chopin.
Die neue dominante Parkstraße ist die Verbindung zwischen der Poštovní Straße und der 5. května Straße. Sie zeichnet sich durch eine interessante Pflasterung aus Basalt in Kombination mit Ton aus. Das zentrale Motiv ist ein beleuchtetes Wasserspiel, das sich im Sternberg Star befindet. Die gesamte Komposition erinnert an J. W. Goethes Forschungstätigkeit mit dem Grafen Kašpar Šternberk, der 1818 zum Präsidenten der Gesellschaft zur Gründung des Tschechischen Patriotischen Museums gewählt wurde. Die Autoren des Projekts haben das Andenken an J.W. Goethe an verschiedenen Stellen im Park entwickelt, wo zum Beispiel Goethes berühmte Zitate eingraviert oder auf eine steinerne Vogeltränke, eine Säule eines Wasserspiels oder eine Steintafel, die an einem Baum hängt, geschrieben sind. So können die Besucher diese Zitate gezielt im Park suchen und entdecken.