Am Ende des 18. Jahrhunderts wandelte sich das ungastliche Tal im Kaiserwald binnen einiger weniger Jahre zum lieblichen Kurort mit Parks, Kolonnaden, anmutigen Pavillons und Spazierwegen. Um die Geburt des Kurortes machten sich das Prämonstratenserstift Tepl, namentlich dann der Abt K. K. Reitenberger, der Klosterarzt J. J. Nehr und der Gärtner V. Skalník verdient.
Was sollte man in Marienbad gesehen haben?
Marienbad ist von A bis Z ein architektonisches Kleinod, dessen nach genauen Plänen entstandenes Stadtbild nicht durch spätere Umbauten beeinträchtigt wurde. Alles wirkt wie ein vollendetes Gemälde – die Kurhäuser, Hotels, Kolonnaden, sein Museum und seine gepflegten Parks und Spazierwege. Mittelpunkt des Kurlebens ist die gusseiserne, neobarocke Jugendstilkolonnade aus dem Jahre 1889, die dekorativ ausgeschmückte Hauptpromenade mit mehreren Quellen. Vor ihr die Singende Fontäne, deren Klänge allabendlich von einem großartigen Lichtspiel untermalt werden.
Wen sollte man in Marienbad kennen?
Der Dichterfürst J. W. Goethe liebte diesen Kurort über alles; er kurierte sich insgesamt dreimal in Marienbad und gerade hier begegnete er seiner letzten großen Liebe – Ulrike von Levetzow. Goethes Aufenthalte waren eine tolle Reklame für den Kurort und richteten die Blicke ganz Europas auf ihn. Schon bald wusste man von Goethes Vertrauen in die Heilkraft der Kreuzquelle und auch, dass er sich ihr Wasser in Krügen nach Weimar schicken ließ. Die Gedenktafel am Haus „U zlatého hroznu“ (Zur goldenen Traube) erinnert bis heute an Goethes Aufenthalt im Sommer 1823 in diesem Haus.
Reisefreuden im Kurort und dessen Umgebung
Ein toller Ort zum Relaxen ist beispielsweise das 1896 erbaute Römische Bad, mit seiner einzigartigen Symbiose aus historischem Flair und modernen Wellnessanwendungen. Bei Spaziergängen kann man u.a. den Park Boheminium mit Miniaturmodellen namhafter Bauten aus ganz Tschechien besuchen; winters laden wiederum gepflegte Loipen und die Pisten an den Hängen Slalomář und Krakonoška im hiesigen Skigebiet zu skisportlichen Freuden ein. Ein weiteres beliebtes Ziel der Kurgäste ist auch Kladska (Glatzen) samt Teich, Lehrpfad und Hotel im Alpenstil.