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Komorní hůrka – Kammerbühl Natürliche Attraktionen, top 20

Adresse

Komorní Dvůr
Cheb
350 02


Foto

Beschreibung

Der Kammerbühl (tsch. Komorní hůrka) ist ein Berg, der auf den ersten Blick weder mit seiner Höhe, noch seinem Aussehen imponiert. Wer mit dem Auto aus Cheb (Eger) in Richtung Pomezí unterwegs ist, mag ihn glattweg übersehen und wem käme schon in den Sinn, dass dieser bewaldete Hügel einst ein Vulkan war und dass es Zeiten gab, in denen er in aller (Geologen) Munde war.

Das nationale Naturdenkmal ist Teil des Geoparks Egeria, der wiederum Teil des Geoparks Bayern-Böhmen ist. Er ist einer der jüngsten quartären Vulkane auf dem Gebiet Tschechiens – ein bewaldeter Hügel (Schüttkegel) aus vulkanischem Material. In seinem entwaldeten östlichen Teil befinden sich ein aufgelassener Grubensteinbruch, ein Stollen und Felsaufschlüsse.

Seine Geschichte 

Am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts war den Geologen noch nicht hinreichend bekannt, wie Gesteine eigentlich entstehen. Sie teilten sich in zwei Lager - Neptunisten und Plutonisten.
Die Neptunisten meinten, dass Gesteine durch Ablagerung in Wassermilieu entstehen und dass demzufolge auch der Eisenbühl seinen Ursprung in Kohleflözen hatte, die später ausbrannten.
Die Plutonisten wiederum vertraten die Meinung, er sei vulkanischen Ursprungs. Der Kammerbühl wurde damals von namhaften Experten aus aller Welt besucht und studiert. Um seine Erforschung machte sich auch der berühmte deutsche Dichter Johann Wolfgang Goethe verdient. Er besuchte den Kammerbühl mehrfach und nahm an dem Streitgespräch über dessen Ursprung teil, ja er empfahl sogar, einen Stollen in den Hügel vorzutreiben, um die Frage über die Entstehung von Gesteinen durch vulkanische Tätigkeit ein für alle Mal zu klären. Im Abhang über dem Stollen ragt ein  Basaltfelsen hervor, an dem ein unbekannter Künstler das Relief des Kopfes von J. W. Goethe schuf, mit der Inschrift „Goethe, dem Erforscher des Kammerbühls – 1808, 1820, 1822", das an die Besuche des Dichterfürsten am Kammerbühl erinnert.

Weil man seinen Ursprung nicht durch Beobachtung von oben feststellen konnte, blieb nur eines übrig – unter den Vulkan zu schauen. Deshalb ließ Kasper, Graf von Sternberg in den Jahren 1834 - 1837 einen Stollen in den Hang des Kammerbühls vortreiben. Das Mundloch dieses Stollens ist mit einem Granitportal versehen, dass die Inschrift trägt: „Den Naturfreunden gewidmet v. G. K. Sternberg, MDCCCXXXVII“. Dieses Denkmal erinnert daran, dass dieser Grubenbau ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken entstand.

Das Innere des Vulkans dürften Besucher schon 2021 zu sehen bekommen, denn dann soll er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 

Lehrpfad 

Der hiesige Lehrpfad ist ca. 600 m lang und in beiden Richtungen begehbar. Eine Möglichkeit besteht am Ortsende an der Straße nachKlest. In entgegengesetzter Richtung kann man ihn ab dem Ortsausgang an der Straße in Richtung Slatina begehen.

Für ein besseres Verständnis der auf den Lehrtafeln angeführten Informationen ist die erste Variante jedoch besser. In dieser Richtung geht es zuerst bergan durch Wald bis zum Gipfel des Kammerbühl und anschließend in östlicher Richtung bergab zur Fördergrube. Der Pfad verläuft an dessen Umfang entlang und führt in östlicher Richtung zur Straße. 

Der Pfad ist unbefestigt und daher weder für Kinderwagen, noch für Fahrräder geeignet. Die Parkmöglichkeiten an Ort und Stelle sind begrenzt.    

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