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Komorní hůrka (Kammerbühl)

Reiseinformationen

  • Entfernung - 2,9 km 

Das nationale Naturdenkmal ist Teil des Geoparks Egeria.

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Beschreibung

Der Kammerbühl (tsch. Komorní hůrka) ist ein Berg, der auf den ersten Blick weder mit seiner Höhe, noch mit seinem Aussehen imponiert. Wer mit dem Auto aus Cheb in Richtung Pomezí, unterwegs ist, mag ihn glattweg übersehen und kaum einer weiß, dass dieser bewaldete Hügel einst ein Vulkan war und dass es Zeiten gab, in denen er in aller Geologen Munde war.

Dieses nationale Naturdenkmal ist Teil des Geoparks Egeria, der wiederum Teil des Geoparks Bayern-Böhmen ist. Er ist einer der jüngsten quartären Vulkane auf dem Gebiet Tschechiens – ein bewaldeter Hügel (Schüttkegel) aus vulkanischem Material. In seinem entwaldeten östlichen Teil befinden sich ein aufgelassener Grubensteinbruch, ein Stollen und Felsaufschlüsse.

Seine Geschichte
Gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts war den Geologen noch nicht hinreichend bekannt, wie Gesteine eigentlich entstehen. Die Geologen waren damals in zwei Lager geteilt – die sog. Neptunisten und Plutonisten.
Die Neptunisten meinten, dass Gesteine durch Ablagerung in Wassermilieu entstehen und dass demzufolge auch der Eisenbühl seinen Ursprung in Kohleflözen hatte, die später ausbrannten.
Die Plutonisten wiederum vertraten die Meinung, er sei vulkanischen Ursprungs. Der Kammerbühl wurde damals von namhaften Experten aus aller Welt besucht und studiert. Um seine Erforschung machte sich auch der berühmte deutsche Dichter Johann Wolfgang Goethe verdient. Er besuchte den Kammerbühl mehrfach und nahm an dem Streitgespräch über dessen Ursprung teil, ja er empfahl sogar, einen Stollen in den Hügel zu treiben, um die Frage über die Entstehung von Gesteinen durch vulkanische Tätigkeit ein für alle Mal zu klären. Im Abhang über dem Stollen tritt ein Basaltfelsen hervor, an dem ein unbekannter Künstler das Relief des Kopfes von J. W. Goethe mit der Inschrift schuf „Goethe, dem Erforscher des Kammerbühls – 1808, 1820, 1822“, die an die Besuche des Dichterfürsten am Kammerbühl erinnert.

Wo man seinen Ursprung nicht durch Beobachtung von oben feststellen konnte, blieb nur eines übrig – unter den Vulkan zu schauen. Deshalb ließ Kasper, Graf von Sternberg in den Jahren 1834 - 1837 einen Stollen im Hang des Kammerbühls aufbrechen. Das Mundloch dieses Stollens ist mit einem Granitportal versehen, dass die Inschrift trägt: „Den Naturfreunden gewidmet v. G. K. Sternberg, MDCCCXXXVII“. Dieses Denkmal erinnert daran, dass dieser Grubenbau ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken entstand.

Schon im Laufe des Jahres 2021 werden die Besucher das Innere des Vulkans besichtigen können, denn da sollte er für den Publikumsverkehr freigegeben werden.